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Umsetzungs-Netzwerke bei der Arbeit: Berlin, Duisburg und Leoben

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22 March 2017
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Sieben Umsetzungs-Netzwerke wurden von URBACT im Oktober 2016 genehmigt. Aus Deutschland und Österreich sind die Städte Berlin, Duisburg und Leoben an Umsetzungs-Netzwerken beteiligt. Im Gegensatz zu den Aktionsplanungs-Netzwerken haben die Städte, die bei dieser Art Netzwerk teilnehmen, bereits Stadtentwicklungskonzepte vorliegen und diese auch mit einer Finanzierung hinterlegt. In der Netzwerkarbeit geht es jetzt darum, diese Strategien umzusetzen. Dabei werden sie von URBACT in bewährter Weise unterstützt, vor allem was Strukturen und Partizipationsprozesse angeht. Auch bei den Umsetzungs-Netzwerken stehen der transnationale Austausch mit den Partnerstädten und die Arbeit mit Stakeholdern vor Ort im Rahmen der lokalen URBACT Arbeitsgruppen im Vordergrund.

Aktuell haben die Umsetzungs-Netzwerke die Phase I ihrer Projektlaufzeit beinahe abgeschlossen. Sprich, alle Städte haben Grundlagen-Studien zur Situation vor Ort gemeinsam mit dem Lead Experten des Netzwerkes erarbeitet und die Partner aus den anderen Städten ihres Netzwerkes bei einem transnationalen Partnermeeting kennengelernt. Im Frühsommer entscheidet sich dann, welche Netzwerke zur Phase II der Projektlaufzeit zugelassen werden. Dies trifft normalerweise auf den Großteil der Netzwerke zu. 

Berlin im Netzwerk Impact on ESL: Jugendberufsagentur in Köpfen verankern

Die Stadt Berlin, genauer gesagt die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie, ist Partner im Netzwerk Impact on ESL. Dabei geht es darum, Schulabbrecher nicht „alleine“ zu lassen, sondern gute Strukturen zu etablieren, um die jungen Menschen zurück in Ausbildung oder Schule zu führen. In Berlin wurde zu diesem Zweck im vergangenen Jahr eine Jugendberufsagentur gegründet. Diese ist jedoch noch nicht in den Köpfen verankert. "Wir wollen, dass unser Instrument in Berlin bekannter wird und erhoffen uns Anregungen durch das internationale Netzwerk. Gleichzeitig wollen wir unseren Netzwerkpartnern das deutsche Konzept der dualen Ausbildung näherbringen", so Ulrich Schunder, Oberschulrat  Schulaufsicht für berufliche Schulen bei der Senatsverwaltung.

Leoben im Netzwerk JobTown 2: Jobvermittlung für junge Menschen

Junge Menschen stehen auch im Zentrum des Umsetzungs-Netzwerkes JobTown 2, an dem die österreichische Stadt Leoben beteiligt ist. Hier geht es allerdings schwerpunktmäßig darum, Jugendarbeitslosigkeit zu bekämpfen. "In Leoben haben wir keine hohe Jugendarbeitslosigkeit. Aber wir haben aufgrund des demografischen Wandels Probleme damit, offene Stellen mit qualifiziertem Personal zu besetzen. Wir beschäftigen uns also mit der Frage: Welche Rahmenbedingungen müssen wir schaffen, damit unsere Jugend nicht abwandert?" erklärt die URBACT-Projektkoordinatorin bei der Stadt Leoben, Alexandra Janze. Einen guten Austausch erwartet sie sich vor allem vom Lead Partner Thurrock, das südöstlich von London gelegen ist und ähnliche Herausforderungen hat. Wie Leoben hat die Stadt viele Arbeitsplätze in der Industrie, die jungen Menschen pendeln allerdings lieber nach London als in den Werften zu arbeiten.

Duisburg im Netzwerk CIA7: Wie setzen verschiedene Städte den Artikel 7 der EFRE-Verordnung um?

Ein bisschen abstrakter und eher struktureller Art ist das Thema beim Netzwerk CIA7, an dem die Stadt Duisburg beteiligt ist. Alle Netzwerkstädte setzen Stadtentwicklungsvorhaben im Rahmen des Artikels 7 der EFRE-Verordnung um. Die Themen der Vorhaben unterscheiden sich allerdings von Stadt zu Stadt. "Für uns ist es interessant zu sehen, welche Instrumente die anderen Artikel-7-Städte aus unserem Netzwerk nutzen. Im Vorfeld der aktuellen Förderperiode dachten wir zum Beispiel auch, dass die Integrierten Territorialen Investitionen (ITI) sehr gut sein könnten. Letzten Endes kommen diese in NRW jetzt nicht zur Anwendung, weil wir in unserem Operationellen Programm eine Mischachse haben. Aber wir sind gespannt, wie dieses Instrument in anderen Städten funktioniert. So können wir sehen, ob sich das in Zukunft auch für uns eignen könnte", erklärt Brigitte Grandt von der Entwicklungsgesellschaft der Stadt Duisburg. 

Wenn Sie an weiteren Details der Netzwerke interessiert sind, dann schauen Sie bald wieder auf unsere Seite: Wir haben mit den Projektkoordinatorinnen und -koordinatoren aus Berlin, Leoben und Duisburg Kurzinterviews geführt, die wir in Kürze hier veröffentlichen werden.

Bildnachweis: Jugendzentrum Blaues Haus in Duisburg, © Entwicklungsgesellschaft Duisburg