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Good Practices übertragen von Stadt zu Stadt - Lehren aus einer URBACT-Studie

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18 March 2021
Read time: 3 minutes

Der Transfer guter Praxis zwischen Städten funktioniert. Finden Sie heraus, welche Schlüssel zum Erfolg URBACT ausgemacht hat.

Hintergrund

URBACT hat eine Studie zu den Erfahrungen von 23 URBACT-Städtenetzwerken beauftragt, welche sich mit dem Transfer von „Good Practice“ Beispielen zwischen Städten in Europa (Transfernetzwerke) befassen. Durchgeführt wurde sie vom URBACT Experten Matthew Baqueriza Jackson.

Die Ergebnisse dieser Studie liefern eine Reihe von Anhaltspunkten und Empfehlungen, die helfen können, Ängste oder Denkweisen zu überwinden, die uns sagen „das wird in unserer Stadt niemals funktionieren“. Vielmehr zeigen sie Arbeitsweisen auf, die den Prozess des Transfers sinnvoller, realistischer und letztlich erfolgreicher machen können.

Foto mit freundlicher Genehmigung der Urban Future Global Conference 2019, © Geir Anders Rybakken Ørslien

Was tun, damit der Transfer funktioniert?

Die Ergebnisse der Studie umfassen eine Reihe von Empfehlungen, die vor allem an URBACT als Programm gerichtet sind. Ein Schwerpunkt liegt darauf, wie es die Arbeit zum Thema Transfer in Zukunft weiter unterstützen kann - basierend auf dem Erfolg dieser ersten Generation von Transfer-Netzwerken und der Vereinfachung einiger Anforderungen für die teilnehmenden Städte.

In diesem Artikel sind wir jedoch vor allem an den Schlüsselbotschaften und Lektionen interessiert, die alle Städte im Hinterkopf behalten sollten, wenn sie über den Transfer eines guten städtischen Beispiels nachdenken. Dafür hat die erste Generation von URBACT-Netzwerken eine Reihe von relevanten Werkzeugen, Techniken und Methoden hervorgebracht:

  1. Eine effektive Logik zur Förderung des Transfers ist der Ansatz „Verstehen - Anpassen - Wiederverwenden“. Es ist wichtig, sich zu Beginn eines jeden Transferprozesses die Zeit zu nehmen, um das „Good Practice“ Beispiel und seine Bestandteile wirklich zu verstehen, bevor man versucht, es „in einer Weise anzupassen, die für [die] lokalen Kontexte und Kulturen relevant ist“.
     
  2. Die Methode, das gute Beispiel in „Module“ zu zerlegen, die separat diskutiert und erforscht werden können, ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor für den Prozess des Verstehens des Beispiels. Außerdem kann so besser herausgearbeitet werden, welche Aspekte angemessen auf eine neue Stadt übertragen werden können.
     
  3. Der Bottom-up-Ansatz, der so zentral für die URBACT-Methode ist, ist auch die empfohlene Arbeitsweise für einen effektiven Transfer. Die erfolgreiche Einbindung lokaler Interessensvertreter:innen in das Verständnis des ursprünglichen „Good Practice“ Beispiel und wie diese durch eine funktionierende lokale Arbeitsgruppe (URBACT Local Group) den Wandel vor Ort inspirieren kann, ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor. Weitere Kriterien sind der politische Wille und die logische Einbindung des übertragenen Beispiels in die breitere lokale Strategie oder Vision.
     
  4. Der transnationale Austausch und das voneinander Lernen waren nicht nur in der bilateralen Beziehung zwischen der „Good-Practice“-Stadt und jeder einzelnen „Empfänger“-Stadt von Vorteil, sondern auch im gegenseitigen Austausch und der Reflexion zwischen allen städtischen Partner:innen innerhalb jedes Netzwerks. Zu den Erfolgsfaktoren für diesen transnationalen Austausch innerhalb URBACTs gehörten die Motivation der Partner:innen, die Beziehung zwischen Lead Partner:innen und Expert:innen und die Koproduktion der Arbeitsmethode durch alle Städtepartner:innen.
     
  5. Der Transfer wird leichter, wenn er einfach und klar aufgebaut ist. Die erfolgreichen Anwendungen des Transfernetzwerks basierten im Allgemeinen auf ausgewählten guten Beispielen, die nicht zu kompliziert sind. Dies erleichterte den neuen Städten insbesondere den Prozess des Verstehens der verschiedenen Aspekte des guten Beispiels und wie diese angemessen angepasst und wiederverwendet werden können.
     
  6. Der Transfer kann in unterschiedlichen Geschwindigkeiten erfolgen. Einige Beispiele können relativ schnell übertragen werden - insbesondere spezifische Initiativen/Aktivitäten wie ein Festival oder ein Pop-up-Shop. Gute Beispiele, bei denen es mehr um Prozesse und angepasste Arbeitsweisen geht, brauchen länger für den Transfer.

Lesen Sie den vollständigen Bericht für weitere Analysen und gute Beispiele

Der 40-seitige Abschlussbericht der Transferstudie enthält eine Menge weiterer Analysen, Informationen und Ergebnisse sowohl auf Netzwerk- als auch auf Stadtebene, die folgende Themen abdecken: a) welche Instrumente und Techniken haben am besten funktioniert; b) Erfolgsfaktoren für den Transfer; c) die wichtigsten potenziellen Hindernisse für den Transfer; und d) „Dinge, die man anders gemacht hätte“.

Auf dieser Grundlage liefert der Bericht eine Reihe von Ergebnissen auf Programmebene sowie spezifische Schlussfolgerungen und Empfehlungen für sowohl die laufenden als auch die zukünftigen URBACT-Programme.

Im Anhang zum Bericht enthält die Studie auch eine Reihe interessanter Fallstudien, die viele der im Bericht dargelegten Schlüsselprinzipien und Empfehlungen in der Praxis veranschaulichen. Dieser besteht aus sechs Netzwerk-Fallstudien und 17 Stadt-Fallstudien (z.B. Hamburg). Jede zweiseitige Zusammenfassung folgt der gleichen Struktur:

  1. Über die Stadt oder das Netzwerk und den Grund, warum es ausgewählt wurde;
  2. Werkzeuge und Techniken, die beim Transfer verwendet wurden und Erfahrungen zu deren Wirkung;
  3. Faktoren des Erfolgs;
  4. Die wichtigsten Hindernisse, mit denen die Stadt oder das Netzwerk konfrontiert war;
  5. Was würde die Stadt oder das Netzwerk anders machen;
  6. Zusammenfassung.
     

Time to Share! Auf der Studie aufbauen

Die Studie ist nur eines von mehreren wichtigen Ergebnissen der URBACT-Transfernetzwerke. Das erste Halbjahr 2021 ist dem Austausch über Erfahrungen und Erkenntnisse gewidmet. Achten Sie nicht nur auf die Ergebnisse der Studie, sondern auch auf das gesamte Spektrum der Netzwerk- und Städteergebnisse, die allmählich auf der URBACT-Website veröffentlicht werden, und nehmen Sie an URBACT-Veranstaltungen zum Thema Transfer teil: sei es zu einem bestimmten Thema, auf nationaler Ebene oder beim kommenden URBACT City Festival vom 15. bis 17. Juni 2021.

Wir hoffen, dass die Arbeit von URBACT rund um den Transfer guter Beispiele eine neue Tür öffnet, wie man das Beste aus dem europäischen Austausch machen kann, um gute Ideen an einem Ort, in Fortschritt an einem anderen Ort, zu verwandeln. Bleiben Sie in Kontakt und engagieren Sie sich!

Aus dem Englischen von Lilian Krischer.