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Erstmals europaweite Studie zu integrierter Stadtentwicklung im EFRE veröffentlicht

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08 February 2018
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Im Auftrag der EU-Kommission veröffentlichte das European Policy Research Centre am 21. Dezember 2017 eine umfangreiche empirische Studie („Integrated territorial and urban strategies: how are ESIF adding value in 2014 – 2020?“), für die erstmals die Umsetzung von gebietsbezogenen Ansätzen in den EU-Strukturfonds auswertet wurde.

In der laufenden Förderperiode 2014-2020 ermöglichte die EU-Kommission durch neu eingeführte Instrumente wie ITI (Integrierte Territoriale Investitionen) oder CLLD (Community-led local development) Umsetzungsmöglichkeiten territorialer Ansätze. So verschafften beispielsweise Stadt-Land-Partnerschaften oder ortsbezogene Maßnahmen der integrierten Stadtteilentwicklung vielen Mitgliedstaaten einen erweiterten Handlungsspielraum. Rund 15 Milliarden Euro sind im Artikel 7 der aktuellen EFRE-Verordnung indikativ für die Umsetzung integrierter gebietsbezogener Maßnahmen in den Operationellen Programmen vorgesehen. Dies führte laut der Studie in vielen Mitgliedstaaten erstmals zu einer Umsetzung integrierter gebietsbezogener Entwicklungsansätze unter Einbindung verschiedenster projektbezogener Akteure.

Die Studie bestätigt damit einen europäischen Mehrwehrt zur Anwendung gebietsbezogener Entwicklungsstrategien, die durch die EU-Strukturförderung wesentliche Impulse erhalten hat. Es gebe daher ausreichend Potential, territoriale Gebietsansätze in der EU-Strukturfondsperiode nach 2020 weiterhin zu verstärken. Dazu bedarf es jedoch einiger Voraussetzungen: Zunächst ist eine Vereinfachung der Regularien notwendig, um die verschiedenen Fonds und Investitionsprioritäten besser aufeinander abstimmen zu können. Außerdem sollte die EU-Kommission als Wissensträger Beispiele guter Praxis stärker kommunizieren, die als Anregung für die anstehende Neuprogrammierung der Fonds dienen könnten. Weiterhin empfiehlt die Studie eine effizientere Umsetzung der Strategien, was in vielen Fällen der Unterstützung beim Aufbau entsprechender administrativer Kapazitäten bedarf. Und nicht zuletzt sind eine verbesserte Datenlage und eine Begleitung der Projekte bei der Auswertung notwendig.

Die Studie kann in unter folgenden Links eingesehen werden: Kurzfassung I Langfassung I Tiefenanalyse der Stadtregionalen und städtischen Strategien u.a. Wien, Berlin, Nordhausen und Ostalbkreis

Artikel von Jonas Scholze
Bildnachweis: Lupo, pixelio.de